EPISCH – Rückblick auf das Herbstkonzert der MVE 🎶

Am 08.11.2025 fand das diesjährige Herbstkonzert der Musikvereinigung in der Ebensfelder Turnhalle statt. Vor knapp 500 Zuhörern zeigten die Juniorband & das Jugendorchester, Bloos‘ A-Moll sowie das große Blasorchester ihr musikalisches Können. Mit „Standing Ovations“ wurden die Musikerinnen und Musiker durch das Publikum schließlich in den wohlverdienten Feierabend verabschiedet. Ein rundum gelungener Abend!

Ausführlicher Pressebericht:

EPISCH – Das Herbstkonzert der Musikvereinigung Ebensfeld e.V. sorgte für Gänsehautmomente im dunklen November am Obermain

Nicht nur die Chefdirigentin Kathrin Motschenbacher mit ihrer Programmidee „Episch“ sondern auch die Aktiven der Musikvereinigung Ebensfeld haben sich beim diesjährigen Herbstkonzert am vergangenen Samstag vor über 500 Zuhörern in der Ebensfelder Dreifachsporthalle selbst übertroffen. Treffender als der Erste Bürgermeister Bernhard Storath in seinem Grußwort hätte man den Abend und das Motto kaum beschreiben können: großartige und beeindruckende Orchester, großartige und beeindruckende Musik und eine großartige und beeindruckende Atmosphäre, die eine normale Turnhalle in einen einzigartigen Konzertsaal verwandelt hat.

Traditionell präsentierte die Musikvereinigung an ihrem Herbstkonzert wieder ihre vier Orchester, von der Juniorband zusammen diesmal mit dem Jugendorchester unter der Leitung von Eva Löffler über die Kapelle Bloos` A-Moll mit ihrem Dirigenten Reinhold Stärk bis zum Großen Blasorchester Ebensfeld, das die Chefdirigentin Kathrin Motschenbacher beim diesjährigen Wertungsspiel in Roth bei Nürnberg zu einem ausgezeichneten Erfolg in der Mittelstufe geführt hat. Aber nicht nur die insgesamt 100 Musikerinnen und Musiker beeindruckten die vielen Blasmusikfans aus dem gesamten Landkreis, sondern auch das selbst entworfene und geschaffene Bühnenbild im Zusammenspiel mit einer großartigen Lichtinstallation, in der während des Konzertes in Dunkelheit getauchten Halle ließen die Musikstücke mit allen Sinnen erleben. Der ganz im Stil eines Showmasters (Thomas Gottschalk lässt grüßen) gekleidete Moderator des Abends Sascha Plesnivy führte gekonnt durchs vielfältige Programm, während die Halle vom Popcorn-Duft des Standes des KiTa-Fördervereins erfüllt war. Eine kleine Installation von Fotos aus der Geschichte der Musikvereinigung lud die Besucher zum Schauen und Staunen unter dem Motto „Wie die Zeit vergeht“ ein.

Begeisterten Applaus ernteten im ersten Teil des Konzerts bereits die jugendlichen Musikanten der Juniorband und des Jugendorchesters, von denen einige ihren ersten großen Auftritt auf einer so großen Bühne bestritten. Mit wahren Klassikern der Pop- und Blasmusik, wie „Barbara Ann“ von den Beach Boys, „Man in the mirror“ von Michael Jackson und „Mamma Mia“ von ABBA sowie der berühmten „Amboss Polka“, bei der begeistert mitgeklatscht wurde, kam das Publikum bereits in Schwung. Einen echten Amboss heutzutage aufzutreiben, den Emma Seelmann gekonnt mit zwei Hämmern bespielte, erwies sich offensichtlich gar nicht so einfach.

Die Kapelle Bloos`A-Moll, die aus Neu- und Wiedereinsteigern der Blasmusik bis hinein ins höhere Alter besteht, hat sich mit ihren Auftritten mittlerweile über die Landkreisgrenzen hinaus einen Namen gemacht. Dass Musikmachen Spaß macht und Gemeinschaft fördert, konnten die Zuhörer bei wahren epischen Melodien wie „Nessaja“ von Peter Maffay, „The second waltz“ von Dimitri Schostakovitch und dem von Jürgen Tinkl mit Gesang begleiteten „Fields of gold“ von Sting erleben.

Zum zweiten Teil nach einer kurzen Pause wurde theatralisch mit einem mächtigen Gongschlag geladen. Allein die fast 50 Musiker waren in farblich wechselndes Scheinwerferlicht getaucht, als mächtige Fanfarenklänge den 1907 vom weltberühmten Julius Fucik in Budapest komponierten Triumphmarsch „Attila“ einleiteten. Neben Marschrhythmen erklangen leichte ungarische Melodien und stellten spätestens mit dem letzten Paukenschlag eine wahre Konzertsaalatmosphäre her. Beim zweiten Oberstufenstück des Abends „Toccata for band“ von Frank Erickson mit einem schnellen und rhythmischen und einem langsamen und lyrischen Teil waren besonders die Trompeten und Klarinetten und nicht zuletzt die Hörner mit ihren Solostellen gefordert.

In die Welt des Films führte dann das Blasorchester mit dem gleichnamigen Stück „How tot rain your dragon – Drachenzähmen leicht gemacht“ von John Powell. Großartige Abenteuer mit Anklängen an keltischer Musik erzählen die faszinierende Geschichte vom jungen Hicks, der nicht nur die Drachen zähmt, sondern auch für Frieden sorgt. Einer der vielen Höhepunkte des Konzertabends war zweifellos das Gesangsstück „I dreamed a dream“ aus dem berühmten Musical Les miserables. Selina Finzel präsentierte die Wehklage der jungen Fantine mit ihrer hellen und berührenden Stimme so eindrucksvoll, dass manches Tränchen bei Besuchern sich zeigte, bevor tosender Applaus aufbrauste. In der Filmwelt ging es gleich weiter mit dem Titel „How far I`ll go“ aus dem Animationsfilm Moana, das die Geschichte der jungen Vaiana erzählt.

Mit dem herausfordernden Oberstufenwerk „Fate oft he gods“ von Steven Reineke präsentierte das Blasorchester nicht nur ein symphonisches Meisterwerk, sondern entführte die Zuhörer über 8 Minuten lang auf einem teilweise rasenden Ritt, gepaart mit wunderschönen langsamen Melodien in die nordische Sagenwelt. So wie die leisen Stellen die Zuhörer und besonders den Ebensfelder Pfarrer Pater Lijoy berührten, so erschütterte das mannigfaltige Schlagwerk mit einem grandiosen Finale die Halle. Grandios war dann auch das letzte offizielle Stück des Programms, bei dem das Blasorchester mit „The world is not enough“ von David Arnold zum zweiten Mal einen James-Bond-Hit präsentierte. Mit kraftvoller Stimme gesungen von Lisa Weidner stand ein weiterer musikalischer Höhepunkt des Abends dem Original in nichts nach. Standing Ovation der 500 Gäste forderte eine gern gespielte Zugabe aller teilnehmenden Musiker ein, wobei auch die Zuhörer bei der heimlichen Nationalhymne der Franken „Wohlauf die Luft“ beim Mitsingen gefordert waren. Wer dann noch meinte „epischer“ geht’s nicht mehr, wurde mit der zweiten Zugabe eines Besseren belehrt. Mit dem Stück „Heast es net“ von Hubert von Goisern und seinen Alpinkatzen und den darin enthaltenen Jodelstellen hat Kathrin Motschenbacher noch einmal alles gewagt und den Zuhörern einen wahren Ohrwurm mit nach Hause gegeben. Noch einmal bewiesen Selina Finzel und Lisa Weidner mit ihrem herzanrührenden Gesang und gekonntem Jodeln, dass die Musikvereinigung Ebensfeld wahre Gänsehautmomente in den dunklen November zaubern kann.

O.W.